Das Menschenschwein im Visier

Kein anderer schildert so drastisch die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ und ihre gesellschaftlichen Folgen wie der Zeichner und Maler George Grosz. Schon vor dem Krieg hat er ein Faible für das Groteske in Vergnügungsparks und Abnormitäten-Kabinetten. Seine grafischen Mappen und Illustrationen für Zeitschriften sowie spektakuläre Prozesse wegen Beleidigung der Reichswehr und Verletzung der bürgerlichen Moral machen ihn in den 1920er Jahren zum bekanntesten deutschen Künstler. Mit Beginn des Krieges beherrschen seine Bildwelt die Antagonismen von Grauen und Humor, mit denen Grosz die traumatischen Kriegserlebnisse zu bewältigen sucht. Die traumatischen Erlebnisse seines Kriegsdienstes protokolliert er in unzähligen stenogrammartigen Skizzen von Toten und Schlachtfeldern. Er schildert, wie der Krieg die Stadt und die Zivilbevölkerung erreicht hat, indem die Allgegenwart von Gewalt, Mord und Totschlag die Menschen in unmoralische, groteske Wesen verwandelt. Mit seinem messerscharfen Strich wurde Grosz zum schärfsten Kritiker der Nachkriegszeit…

Ein Gedanke zu „Das Menschenschwein im Visier

  1. Thank you so much; it makes sense now. Since it seems to me that art often is more to make us feel something, or see a vionweipt, or simply just to make us look at the world differently, it now makes perfect sense. I understood the Grosz piece since I know German and was able to decipher a lot of the comments.I fear I am one of the illiterati – not so bad that I say things like, „I don’t know art, but I know what I like,“ as I pick out a teary-eyed clown on velvet; but still, I truly appreciate the education you’re giving me, and I enjoy the political and faith commentary too!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert