Sie wurde lange Zeit als „Frauenkram“ und weibliche Hausarbeit abgetan, bis Rosemarie Trockel Anfang der 1980er Jahre ihre ersten Strickbilder schuf und das Klischee des Textilen als geschlechtsspezifische Ausdruckform umwertete. Im Kunstmuseum Wolfsburg ist das Kapitel „Spiderwoman“ wichtigen Protagonistinnen der feministischen Kunst gewidmet, neben Trockel auch Louise Bourgeois, Mona Hatoum und Ghada Amer. Seither haben Künstler/innen das Bedeutungsspektrum des Textilen enorm erweitert. Heute ist das aktuelle Kunstschaffen geradezu durchsetzt von Arbeiten aus Fäden und Stoffen, genähten Strukturen und gehäkelten Installationen. „Menschsein heißt Leben mit Stoff“, so die Textilforscherin Beverly Gordon….