Seit den 1960er Jahren gilt Dorothy Iannone als Pionierin im Kampf gegen Zensur, für freie Liebe und weibliche Sexualität. Die US-amerikanische Künstlerin nimmt in der Kunst des 20. Jahrhunderts eine ungewöhnliche Stellung ein. Ihr großes Thema ist die ekstatische Liebe. Die Berlinische Galerie zeigt in der Ausstellung „The Sweetness Outside of Time“ mit 150 Werken nicht nur Gemälde und Objekte, sondern auch ihre autobiografischen Bücher und Filme aus den Jahren 1959 bis 2014. Künstlerisch und konzeptionell geht sie bis heute kompromisslos ihren eigenen Weg, obwohl ihre Arbeiten immer wieder wegen angeblich pornografischer Inhalte zensiert wurden. Ein Auslöser für die erotische Explosion in ihrem Werk ist die Begegnung mit dem Fluxus-Künstler Dieter Roth, ihrer großen Liebe. Zusammen mit ihrem Mann und Fluxus-Künstler Emmett Williams reist sie auf einem Frachter nach Reykjavik, um dessen Freund Roth zu besuchen. Der steht, einen frischen Fisch in Zeitungspapier gewickelt, am Pier. Für die Künstlerin eine Offenbarung, ihr Leben zu verändern, ihren Mann zu verlassen und mit dem neuen Partner auf Island, in Basel, London und Düsseldorf zu leben. Nach dieser Begegnung hat Iannone den Mut, verdrängte Erotik freizulegen und ihre eigenen sexuellen Freuden, die Amour fou, zum Gegenstand ihrer Kunst zu machen. Wenn sie die Schönheit des männlichen wie weiblichen Körpers, selbstbewusste weibliche Sexualität und die vielen Spielarten der Lust in Bild und Text preist, tut sie es explizit aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen…
Damn, I wish I could think of somitheng smart like that!