Kunst als Retterin der Welt?

Das Motto „Ja natürlich – wie Kunst die Welt rettet“ steht über einer Schau im Gemeentemusuem in Den Haag. Die Ausstellung  hat den hohen Anspruch, einen kulturellen Wandel herbeizuführen, der den Umgang der Menschen mit  ihrem Heimatplaneten verbessern hilft.  „Durch Recycling und innovative, nachhaltige Zusammenarbeit können wir die Erde retten“, lautet das hehre Ziel. An die 80 internationale Künstler liefern mit ihren Werken neue und unkonventionelle Botschaften, die sich auf eine Vernetzung zwischen Menschen, der Natur und technischen Errungenschaften konzentrieren –   auf spielerische Weise.  So interessiert sich die 1973 geborene Finnin Tea Mäkipää für die „Schutthalden der Menschheit“. Es geht ihr um ethische Fragen des Handelns, um die Verantwortung für das, was die Lebensgrundlagen dieses Planeten ausmacht. Der von ihr in Den Haag installierte „Petrol Engine Memorial Park“, in dem Autos unter dichtem Pflanzenbewuchs wie auf einem paradiesischen Friedhof verharren,  soll als zukünftige Vision an die vergangene Ära der Benzinschleudern erinnern.  Die Verknappung des Erdöls ist auch das Thema von Ai Weiwei. Seine schwarzen Öltropfen aus Porzellan (=  auf Englisch „China“) sind eine ironische Anspielung auf sein Land China, eine aufsteigende Weltwirtschaft, die vom  Erdöl zunehmend abhängiger wird. Die surreale Skulptur der Wasserpflanze „Victoria Regia“ von Keith Edmier wechselt ihr Geschlecht in der Blüte binnen 24 Stunden von männlich zu weiblich. Ob das mit den echten Pollen, die der Künstler auf die Polyesterblüten streut, auch gelingt?

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